The Ritchie Blackmore Story
Eagle Vision / Universal / VÖ: 1.1.2017
Der musikalische Teil ist schnell abgehandelt: Ein mit bewegten Bildern reichhaltig illustrierter chronologischer Galopp durch fünf Jahrzehnte Blackmore. Solide und eindrucksvoll. Das Entscheidende aber ist: Blackmore spricht. Allein diese Monologe machen diese Doku schon sehenswert. Da sitzt er, meist in seiner Hausbar, richtet die Biere gerade so am Fließband weg und macht sich die Welt, so wie sie ihm gefällt.Mehr ansehen
The Village Lanterne
SPV / Steamhammer/ VÖ: 17.3.2006
Erschütternd
Vorneweg: der Künstler ist frei in seiner Entscheidung, seinen Ruf zu ruinieren, da hat der Journalist kein Mitspracherecht. Aber die Frage an Herrn Blackmore angesichts seines zunehmend erschütternderen Outputs muss erlaubt sein: Wer soll mit dieser rosa-blaßblauen Fahrstuhlmusik beschallt werden, die den Geruch von abgestandenem Met, ach was: der Verwesung ganzer Rittergeschlechter mit dem Duft billigen Parfüms aufs fürchterlichste verbindet? Mehr ansehen
Stromgitarren zu Strumpfhosen
Blackmores Night. Brahmssaal, Stadthalle Karlsruhe, 13.9.2008
Ein paar plastikverbrämte Monitorboxen, die wohl Felsbröckchen in mittelalterlicher Landschaft darstellen sollen und die um die Mikrophonständer gewickelten Fischreusen weisen den Weg ins ganz persönliche Auenland des Richie Blackmore und seiner Muse Candice Night. Die sparsame Bühnendekoration allerdings steht im Widerspruch zu der Opulenz dessen, was Herr Blackmore und seine Spielleute in den nun folgenden gut zweieinhalb Stunden anrichten werden. Auftritt Candice Night, die wirbelnde, wallende Hexe. Sie steht im Rampenlicht, niemand sonst. Sie singt, sie redet, auch für den Lebensgefährten. Der steht da, wie man ihn schon zu Deep Purple Zeiten kannte: schweigend. Die Gesichtsmimik symbolisiert: Obacht, ich bin ein mysteriöser Mann!“.Mehr ansehen
Pathos und Bewegung
Blackout Problems, Tollhaus, Karlsruhe, 17.1.2019
Die Zeit der großen, dramatischen Intro-Tapes scheint wieder zurück: Es brodelt und wallt, der Adrenalinspiegel steigt, hinterm Schlagzeug leuchtet spannungsfördernd ein Lämpchen und Sekunden später bericht der Sturm los. Sänger Mario Radetzky belfert „How The Fuck Are You Doing“, und seine Mannen zimmern ein flaches, effektives Klangbrett. Hart rockend, aber kein Hardrock. Alternative aber niucht schraddelnd? Überhaupt: Was soll das heissen? Dass es keine Gitarrensoli gibt? Vielleicht so: Energie aus dem Punk entliehen, Refrains und Melodien mit höchster Pop-Affinität. Pathos-Faktor: Erschüttert und erschütternd.
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Death Ride
Brainticket Records / VÖ: April 2008
Magic Carpet Ride
Wer glaubte, Siena Root seien der Gipfel allen denkbaren Retro-Rock-Wahnsinns, der irrt. Blood Of The Sun sind aus Texas, das neue Album ist ihr drittes seit 2004. Mehr ansehen
Fort Worth’s Best
Sie wurden von Grand Funk Railroad Produzent Terry Knight entdeckt. Er produzierte ihre ersten drei Alben und verpasste ihnen einen ähnlichen, harten, aber viel differenzierteren Sound als dem lauten Trio. Sie spielten im Vorprogramm von Jimi Hendrix und machten einen scheußlichen, blutigen Song, der einen Unfalltod aus der Sicht des Sterbenden förmlich zelebriert, zum Kultsong. Bevor sie sich auflösten mutierten sie zur Progressive-Rock Band, aber außer in Fort Worth, Texas, erinnert sich wohl kaum jemand an Bloodrock, die zwischen 1970 und 1974 sieben offizielle Alben veröffentlichten.Mehr ansehen
Bluespower – weiblich
Blues Caravan Tour am 20.1.2008, Jubez, Karlsruhe
Mit zwei schon relativ etablierten Künstlern einen dritten, jungen Wilden im Tour-Package bekannter machen, das ist die Idee hinter Thomas Rufs „Blues Caravan“. Ruf, der durch Luther Allison Blues-Apostel wurde, schickt alle Jahre wieder Künstler seines Labels als „Blue Caravan“ durch die Clubs, am Sonntagabend war im Karlsruher Jubez Station. Damenabend war dieses mal wieder angesagt.Mehr ansehen
Vollbedienung in Sachen Kraftblues
Blues Caravan , im Jubez, Karlsruhe, 25.1.2009: Dreimal Gitarre im Jubez
Joanne Shaw Taylor steigt als erste in den Ring. Die 22järige Engländerin hat gerade ihr CD-Debüt „White Sugar“ veröffentlich – und ihre Bluesvariante heißt Bluesrock aus dem Dampfkochtopf.Mehr ansehen
Kollektive Musiziersucht
Blues Caravan im Jubez, Karlsruhe, 2.2.2010
Effektheischende Breaks, eine dampfende Orgel, geradliniger Rhyrthmus und eine energiegeladen junge Frau aus Österreich, die aus eine kleine Dorf stammt, wo man in der Familie Hausmusik machte: Meena, Sängerin. Irgendwann, so die Legende, habe ihr der große Bruder ein Cassette mit Songs aus den 70ern geschenkt, unter anderem Hendrix „Voodoo Chile“. Damit hatte die junge Frau in etwa ihre Richtung gefunden. Die sich an diesem Sonntabend im Jubez vor allem als kraftvoller Bluesrock manifestiert, dem man nicht gerade Innovationsfreude nachsagen kann, aber dafür umso mehr Power.Mehr ansehen
Girls just wanna have Fun
Girls with Guitars: Rufs Blues Caravan im Jubez, Karlsruhe, 4.2.2011
„Unser Publikum ist zwar klein, aber sehr enthusiastisch, und vor allem sehr treu. Das sind Sammler, Musikliebhaber“ sagt „Plattenboss“ Thomas Ruf über die Menschen, die die Tonträger seines gleichnamigen Labels kaufen und zu den Konzerten kommen. Seine persönliche Bluesgeschichte beginnt mit Luther Allison: „Der war eine Offenbarung, was die Kommunikationskraft anbelangt. Wenn der auf die Bühne kam, da hatte der ganze Saal eine Gänsehaut“. Mehr ansehen