Wehe, wenn sie losgelassen
Jane Lee Hooker und Layla Zoe im Jubez, Karlsruhe, 16.3.2017
„Wir spielen hart, schnell und laut“ sagen die Damen, die sich als Band Jane Lee Hooker nennen – und wohlan: sie verfügen über eine dem Blues sonst nicht gerade innewohnende punkige Energie, eine gewisse Grundschludrigkeit und das Image von wildgewordenen Rotzgören. Passt alles. Klar, diese aus allen Ventilen dampfende, herausgeprügelte Version von Johnny Winters „Mean Town Blues“ bestätigt ihre Selbstauskunft. Knüppeldick. Mehr ansehen
Viel Lärm um überhaupt nichts
JBO in der Festhalle Durlach, Karlsruhe, 1998
Vito heißt eigentlich Veit. Aber weil er jetzt in dieser tollen Band spielt, darf er sich Vito nennen. Und wer Vito heißt, der kann auch mit seinem Publikum so umspringen, wie es ein Veit gar nimmermehr könnt. Gleich am Anfang macht er seinen gut 1.000 Lemmin-gen klar: „Wenn ich sage: Danke, Karlsruhe, dann sagt Ihr: Bitte, Vito“. Und das Publikum sagt: „bitte Vito“. Dann haut er in die Gitarre und macht drei Minuten lang irgendeinen ge-nialen Rocksong zu Schrott.Mehr ansehen
Substage, Karlsruhe 06/16/05
Bear Records / VÖ: 2008
Welch ein Abend trunkener Hippieseligkeit war das damals im Frühling vor drei Jahren. Nun also gibt es ein Tondokument, gleich auf drei CDs, und ja: Es kommt ein Gutteil der Atmosphäre rüber. Das klang nicht einfach wie weiland 68, das war 68 im 21. Jahrhundert. Die Starship-Besatzung zeigt, was alles in diesem nicht so genau definierten Begriff „Westcoast-Rock“ steckt: Vor allem Gesang. Mehr ansehen
Heavy Horses. New Shoes Edition
Chrysalis I VÖ: 20.4.2018. Originalveröffentlichung 1978
Mehr geht nicht!
Das nennt man Vollbedienung für den Fan: Auf drei CDs und zwei DVDs findet sich der neue Stereomix und der 5.1 Mix von Steven Wilson, ausgestattet mit Bonusmaterial, dazu das komplette Berner Konzert von 1978. Wieder ist Wilson beim Remix des Albums nach der Devise, Klarheit und Brillanz dort zu schaffen, wo ein gewisser Grauschleier vorherrschte. Mit viel Feingefühl ist es ihm gelungen die Originalaufnahme von 1977 dennoch in der Klangästhetik ihrer Entstehungszeit zu belassen.Mehr ansehen
Stand Up. The Elevated Edition
Chrysalis / VÖ: 18.11.2016. Originalveröffentlichung: 1969
Am 30. Dezember 1968 stand Gitarrist Martin Barre zum ersten Mal mit Jethro Tull auf der Bühne. Der Nachfolger von Mick Abrahams markierte das Ende von Jethro Tull als Bluesband, als die sie noch auf ihrem Debütalbum This Was wahrgenommen worden waren. Nicht wenige Fans waren verwirrt und fragten sich: Wo ist der Blues geblieben? Mehr ansehen
The Zealot Gene
Inside Out I VÖ: 28.1.2022
Beschauliches fürs Kaminfeuer
Nach 18 Jahren legt Ian Anderson wieder ein Album unter dem alten Bandnamen Jethro Tull vor – und man darf getrost fragen: Warum? Die Musik klingt nicht anders. Den Fan wird es nicht stören, denn Anderson und seine Band liefern ein weiteres Album mit den bekannten Zutaten: Beschauliche, barock verschnörkelte Musik, am besten zu geniessen am offenen Kaminfeuer eines weitläufigen Anwesens. Mehr ansehen
Aqualung – 40Th Anniversary Adapted Edition
Chrysalis / VÖ: 22.4.2016, Originalveröffentlichung 1970
Wer die 2 CD Ausgabe zum 40jährigen Jubiläum des erfolgreichstenAlbums der Jethro-Tull Frühphase schon besitzt, hat eigentlich schon alles Wesentliche. Der Kern der 2011er-Veröffentlichung war der absolut brillante Stereo-Remix von Steven Wilson. »Bei Aqualung klang der Originalmix wie Scheiße. Da bin ich schon überzeugt, dass mein Mix viel besser ist.« hatte Wilson im ROCKS-Interview 2014 gesagt – und hatte damit recht. Mehr ansehen
Benefit (Collectors Edition)
Chrysalis / VÖ: 13.9.2013 / Oriinalveröffentlichung: 1970
Jethro Tulls drittes Studioalbum ist unter Fans umstritten und zumindest nicht unbedingt erste Wahl. Auch Ian Anderson lässt im Booklet vernehmen, manches sei ihm in der Rückschau peinlich. Benefit wird jedenfalls für alle Zeiten im im Schatten seines prominenten Nachfolgers Aqualung stehen. Mehr ansehen
Mark Blake (Edited by Mal Peachey)
The Ballad Of Jethro Tull
Man reibt sich die Augen und fragt sich: was? Noch ein Buch über Jethro Tull? Seit Jahren kommt man kaum hinterher, all die bisher erschienen Publikationen und die in den hintersten Winkel der Bandgeschichte leuchtenden – im positiven Sinne – monströsen Booklets der Jethro-Tull Re-Releases zu lesen, und nun das. Aber The Ballad Of Jethro Tull präsentiert sich als »das erste offizielle Buch« über die Band und setzt noch einen drauf. Mehr ansehen
Thick As A Brick – Live In Iceland
eagle Vision / VÖ: 21.2.2020
Ein zentraler Baustein des Lebenswerks der Ian Anderson ist das Konzeptalbum Thick As A Brick, 1972 erschienen: Musikalisch vordergründig genau das, was man von einem „progressiven“ Konzeptalbum erwarten konnte, aber zugleich auch Parodie auf die beginnende abgehobene Gigantomanie der Rockmusik. Dass Anderson nach 40 Jahren der Versuchung nicht widerstehen konnte, einen zweiten Teil zu liefern, mag nicht nur künstlerischen Überlegungen geschuldet sein, aber die Idee ist bestechend. Mehr ansehen