Radio Pandora (plugged)
EMI / VÖ: 16.5.2008
Allein für die Idee, Jack Kerouacs über fünfzig Jahre altem Urknall aller Roadmovie-Literatur „On the Road“ ein musikalisches Denkmal zu setzten, ist preiswürdig. Dieses Bebop-geschwängerte Buch mit einer straighten Rocknummer („Wat für e’ Booch“) zu würdigen, ist ein Hinweis darauf, wie viel Stimmungen diese beiden neuen BAP-Alben einfangen. Mehr ansehen
Halv su wild
EMI / VÖ: 25.3.2011
Kölsche Gitarren – Hymnen
Da ist nicht mehr viel von der gelegentlichen Schwermut des Vorgänger-Albums Radio Pandora. Aufgenommen wurde allerdings genau wie Pandora unplugged weitgehend live. Alle in einem Raum im Studio und der beste Take eines Songs gewinnt. So klingt es auch: direkt, beseelt und voller Spielfreude. Material für die Bühne mit einer Geschlossenheit, wie sie seit dem 2004er Werk Sonx nicht mehr zu hören war. War jenes Album die Hardrockvariante, ist das hier ein Gitarrenalbum der Sorte kristallklarer Roots-Rock mit vielen Blicken zurück. Die Reminiszenz an den multikulturellen Chlodwigplatz kommt als Reggae, die Geschichte der Band als Tom Petty-nahes Roadmovie (›Et Levve ess en Autobahn‹), erzählt wird im Rock’n’Roll- Modus von einem Gitarrenwunderkind namens ›Karlheinz‹ und dann ist da noch der eingängigste Refrain, den die Kölner je gesungen haben: ›Donoh ess dä Karneval vorbei‹ feiert hymnisch die ganz spezielle Kölner Nubbelverbrennung und wird deshalb leider kein Welthit. Schade.
8 1/2 / 10
Live und in Farbe
EMI / VÖ: 6.3.2009
Roh und unbehauen
Das dürfte wohl das längste je veröffentlichte Live-Dokument einer Rockband sein: 37 Songs auf 3 CDs. „Live und in Farbe“ dokumentiert das Weihnachtskonzert der Kölner vom vergangenen Jahr vor heimischem Publikum plus fünf weitere Songs, die dort nicht, aber an anderen Tourorten gespielt wurden. Es ist das „leibhaftigste“ Tourdokument der Band bislang, da wurde unter Garantie nichts beschönigt. Wer die CDs hört, hört exakt das, was er im Konzert gehört hat: ein mit Mut zu viel Neuem zusammengestelltes Programm mit 13 aktuellen Songs plus einer überraschenden Rory-Gallagher-Coverversion. Mag sein, der Gesang ist gelegentlich schräg, aber andererseits ist da die konsequent sympathische Weigerung des Sängers Niedecken, nachträglich auszubessern. Gefühlsmäßig jedenfalls bringen die CDs das rüber, was die BAP Fans an „ihrer“ Band so schätzen: Echte Kerle erzählen was aus dem richtigen Leben. Passend illustriert vor allem durch Helmut Krummingas Gitarren-Soli: inspiriert, auf den Punkt und verschwitzt, ohne in poserhafte Breitbeinigkeit auszuarten. Schade nur, dass die Band live nie so laut ist, wie man sie sich mit der CD bei guter Anlage zuhause machen kann….
8/10
Volles Programm
EMI / VÖ: 25.11.2011
1991 erschien eine BAP Live CD mit dem irreführenden Titel „Affrocke“: Zu poliert, zu zahm. Zwei Drittel dieser neuen Box würden den Titel viel eher verdienen. Ein Drittel der Box besteht aus dem Konzert Niedeckens mit der WDR Bigband, das man als Fan von BAP, der Rockband, eher mit Respekt zur Kenntnis nimmt. Ganz anders die Band-CD von der „Klassiker“-Tour: Hier wird der Sound der Musik gerecht. Es gibt fette Gitarren, breitbeinig und doch modern, turmhohe Drums und vor allem großes Vertrauen in die neuen Songs, was man insbesondere Wolfgang Niedecken anhört, während sich Spielwut und Drive Herrn Springsteens Kapelle nähern. Die DVD (aufgenommen am 30. März an Niedeckens 60. Geburtstag auf der kleinen Bühne eines Rheinschiffs) zeigt auch optisch, wie gut diese Band eingespielt ist und selche spitzbübische Freude sie dabei hat. Da ist keine eingefahrene Routine nirgends, unmittelbarer Ausdruck geht immer vor. In diesem Kontext, bei dem die neuen Songs abgefeiert werden wie Klassiker, wird auch gleich altes neu erfunden: „Novembermorje“ etwa: Rhythmisch begradigt, und mit einem furiosen Violinsolo von Dauergast Anne De Wolff aufgehübscht. Zur Zugabe entern Fury In The Slaughterhouse die Bühne, man gibt gemeinsam (vermutlich ungeprobt) „All The Young Dudes“, und es klingt so chaotisch wie weiland Mott The Hoople in ihren Anfangstagen.
9/10
Lebenslänglich
Vertigo / Universal/ VÖ: 15.1.2016
Neuer Bandname, neue Bestzung und damit einhergehend ein neuer Klang: Mehr denn je nähert sich Niedecken mit seinem neuen Gitarristen und Hauptsongschreiber Ulrich Rode der musikalischen Grundstimmung seines lebenslänglichen Helden Bob Dylan. Mehr ansehen
Alles fliesst
Universal Music I VÖ: 18.9.2020
Kölsch rockt wieder
Nach dem eher verspielten Vorgänger Lebenslänglich führt Alles fliesst die Musik der Kölner wieder auf die Essenz zurück: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang. Ja auch Keyboards, aber nie als »Tapete« oder gar »Teppich«. Dazu Bläser, dort wo es extrascharf klingen soll. In seiner Gesamtheit wirkt das Album, als wolle Niedecken es komplett auf die Bühne bringen: Alles ohne Ausnahme ist live-tauglich.Mehr ansehen
Live & Deutlich
Vertigo / Universal Music / VÖ: 16.11.2018
Gelungen runderneuert
„BAP“ mit Gebläse? Skepsis diesbezüglich weicht unverzüglich eienm erstaunten „oha!“, sobald die dreiköpfige Trötenfraktion im 80er Jahre-Klassiker „Drei Wünsch Frei“ den Sound dieser rundum erneuerten Band anfettet.Mehr ansehen
Barclay James Harvest
Esoteric Recordings / VÖ: 25.5.2018, Originalveröffentlichung 1970
Auf der Suche nach dem Kompass
Eine Band, die zum Zeitpunkt ihre Debütalbums 1970 noch auf der Suche nach ihrem Stil ist.Wollen sie nun die neuen Beatles oder die neuen Moody Blues sein? Wollen sie Gitarrenrock mit Pop-Appeal spielen oder schwermütige Mellotronschwangere Epen? Es ist alles da, und es klingt oft noch recht epigonal. ›Taking Some Time On‹ isr knackiger Gitarrenpop mit leicht psychedelischem Anklang, ähnlich wie frühe Pink Floyd-Singles. ›Good Love Child‹ könnte ein durchs Raster gefallenes Beatles Stück sein.Mehr ansehen
Everyone Is Everybody Else (Re-Release)
Esoteric Recordings / VÖ: 10.6.2016. Originalveröffentlichung 1974
Mit diesem Album wandten sich die vielgeschmähten Softrocker endgültig vom orchestrierten Breitwandklang ab und hin zu einem bodenständigeren Sound. Für die Produktion zeichnete Rodger Bain verantwortlich. Eine bemerkenswerte Wahl, war Bain doch zuvor durch seine Arbeit mit Black Sabbath und Budgie bekannt geworden.Mehr ansehen
Crossing Over
Eigenproduktion / Just For Kicks Music / VÖ: 18.12.2015
Singe, wem Gesang gegeben
Das Album war praktisch fertig gestellt, es fehlten noch die Gesangsaufnahmen, als der holländischen Band ihr Sänger Leon Brouwer abhanden kam. Was tun? Sie beschlossen, Sänger ihrer Wahl einzuladen, jeweils ein oder mehrere Stücke zu singen, für die sie selbst jeweils einen Text schreiben konnten.Mehr ansehen
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