Jeden Stein in Irland mehrfach umgedreht
Begegnung mit „taz“-Korrespondent Ralf Sotscheck, Stadtbibliothek Rheinstetten, 12.4.2016
„Manche Vorurteile haben einen wahren Kern. Die saufen natürlich zu viel, und das Wetter war diesen Winter auch extrem. An soviel Regen können sich selbst alteingesessen Iren nicht erinnern“, erzählt Ralf Sotscheck, irischer Staatsbürger und langjähriger Korrespondent der „taz“ für Irland und Großbritannien, im BNN-Gespräch. Sotscheck lebt im Westen Irlands, kennt „seine“ Iren jenseits aller Vorurteile und stellte am Dienstagabend sein Buch „Mein Irland“ in der Stadtbibliothek Rheinstetten vor. Mehr ansehen
Computer an die Schule? Nein, danke!
Begegnung mit Prof. Dr.Dr. Manfred Spitzer, Grünhaus der Stadtwerke Ettlingen, 11.6.2013
„Jeder Tag, den ein Kind ohne digitale Medien zugebracht hat, ist gewonnene Zeit“: Das ist die These, die der Psychiater und Gehirnforscher Dr. Dr. Manfred Spitzer in seinem viel diskutierten und kritisierten Buch „Digitale Demenz“ vertritt. Er warnt vor den Wirkungen von Internet, sozialen Netzwerken und Fernsehen auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen. Seine Thesen stellte er vor beim 6. SRS Wirtschaftskongress am Donnerstag in der Buhlschen Mühle in Ettlingen mit dem Thema „Entschleunigung – Herausforderungen an das Management“.Mehr ansehen
Das wirklich echte Leben
Torsten Sträter im Tollhaus, Karlsruhe, 24.2.2020
Regel, zu beachtende: Wenn Du einen guten Running Gag hast, dann solltest Du ihn bis zum Gehtnichtmehr überstrapazieren. Sonst wäre es ja kein guter Running Gag. Torsten Sträter tut das in seine Programm „Schnee, der auf Ceran fällt“, das er am Montagabend im ausverkauften Tollhaus fast drei Stunden netto zelebrierte. Der Sohn, der 16jährige, so erklärt der Vater launig, wolle nicht mehr im Programm vorkommen. Schade, das. Befindet der Vater, und lässt den Sohn so häufig im Programm vorkommen, wie wahrscheinlich noch nie zuvor.Mehr ansehen
Frontalangriff auf Herz und Hirn
„Suchtpotenzial“ im Tollhaus, Karlsruhe, 16.11.2019
Foto: Copyright Tollhaus Karlsruhe / Foto von 2021
2011 haben sich Ariane Müller und Julia Gámez Martin am Theater in Ulm kennengelernt, bei der gemeinsamen Arbeit an den Musicals „Hair“ und „Rocky Horror Show“. So ausgestattet mit dem Handwerkszeug, das man als Musicaldarstellerin nun mal drauf hat, müssen sie ihre komischen Talente entdeckt haben, die sie seither in ihrem Joint Venture Suchtpotenzial konsequent und zunehmend erfolgreicher weiterentwickeln. Ihr Frontalangriff auf Herz und Hirn bedient sich aller Mittel der Darstellungskunst: Gámez Martin ist vor allem als Sängerin eine Kanone, die öfter mal eskaliert, Ariane Müller gibt die inspirierte Furie am Klavier. Beide zusammen haben ein nie versagendes Gespür für das richtige Timing, das sie auch in den improvisierten Momenten nie verlässt. Wobei man immer den Eindruck hat, dass das scheinbar Spontane exakt einstudiert ist. Und umgekehrt.Mehr ansehen
„Mir sinn’ dabbisch un mir sinn’ froh“
Arnim Töpel mit seinem kurpfälzischen Programm „Newa de Kapp“ im Jubez, Karlsruhe, 22.7.2006
Arnim Töpel ist Kurpfälzer – zwar nicht ererbt („meine Eltern sind erst vor 50 Jahren in die Region gezogen“), aber gelernter. Bisher hat es dieser ganz große Kleinkünstler geschafft, nur wenig von seiner mundartlichen Sozialisation in seine Programme einfließen zu lassen, aber mit „Newa de Kapp“ greift er in die vollen. Gleich ein ganzes Programm zum Lobe dieser kraftvollen Sprache, die für denn Karlsruher geographisch nah und doch so fremd ist. Für ihn als Nachfahre gebürtiger Berliner stand zunächst einmal eine nicht ganz einfach sprachliche Sozialisation auf dem Lebensplan.Mehr ansehen
Slalomlaufen mit Hieronymus Bosch
„Schottenabend“ mit Mathias Tretter und Sven Kemmler in der Orgelfabrik, Karlsruhe-Durlach, 7.5.2016
„Was sie schon immer über Schottland ahnten, aber sich nicht laut zu denken trauten“ könnte eine alternative Überschrift des „Schottenabends“ sein, mit dem Mathias Tretter und Sven Kemmler am Samstagabend das Publikum im Kabarett in der Orgelfabrik in humoristisch induzierte Schnappatmung versetzten. Der Franke Tretter und der Bayer Kemmler stellen sich als Kulturbotschafter des Robert-Burns-Instituts in Aberglenkirkmuir vor und reizen zuvörderst die Klischees vom Schotten als exzentrischem Säufer mit merkwürdigen gastronomischen und sexuellen Vorlieben bis zum Exzess aus, lassen dabei aber immer ihre glühende Liebe zu Land und Leuten erkennen. Mehr ansehen
Die Rampensau beflügelte
Pe Werner, Remchingen, Kulturhalle Open Air, 16.6.2021
Man merkt Pe Werner an, dass sie wieder richtig Lust auf die Bühne hat. Mit Menschen davor, wohlgemerkt, denn „ich spiele nicht vor hupenden Autos, ich möchte auch nicht geströmt werden.“ Beim Open Air Konzert ihrer Best Of Tournee mit dem Titel „Beflügelt von A nach Pe“ neben der Kulturhalle verspricht sie , sie werde nun die Rampensau rauslassen – und hält ihr Versprechen. Ganz in schwarz gekleidet, mit einem großen Peace–Zeichen und der roten Mähne, sieht sie auch aus wie eine. Eine, die gerade aus Woodstock kommt. Mehr ansehen