


ELO
Live in Hyde Park
eagle vision/ VÖ: 14.9.2015
28 Jahre waren seit dem letzten ELO-Auftritt vergangen, als Jeff Lynne im September 2014 das Flaggschiff des pompös arrangierten Edelpop mit vorsichtig dosierten Rock-Applikationen noch einmal für ein Konzert im Hyde Park reanimierte. Die 50.000 Tickets für die Show sollen in Minuten ausverkauft gewesen sein. Jeff Lynne’s Electric Light Orchestra, dem neben dem Chef als einziges weiteres Originalmitglied Keyboarder Richard Tandy angehört, liefert zusammen mit der Band von Take That (inklusive It Bites- und Steve-Hackett-Tourbassist Lee Pomeroy) und dem BBC Concert Orchestra die Show ab, die die Fans erwarten:Mehr ansehen

Eloy
Visionary
Artist Station / VÖ: 18.11.2009
Wer sich von Textzeilen wie „A latent mystery still persists in eternity“ nicht abschrecken lässt, und auch nicht von der jahrzehntelang wiederholten Kritiker-Behauptung, Eloy produziere überladenen teutonischen Marsch-Prog, der kann spätestens mit diesem ersten Album nach 11 Jahren entdecken, dass Eloy eigentlich ganz anders sind. Mehr ansehen

Eloy
The Legacy Box
Artist Station / VÖ: 3.12.2010
Der allerschönste Moment ist im Bonus Material auf DVD 2 versteckt: Das Video zu ›I Work It Out‹. Ein ganz früher Moment naiven jugendlichen Überschwangs, gefilmt auf einem Schrottplatz. Ab da wurde es eher ernst. Dennoch: es wird langsam Zeit, dass dieser vielgeschmähten Band Gerechtigkeit widerfährt. Ja, Frank Bornemanns deutschen Akzent muss man sich wohl nach wie vor schön trinken, aber die Musik, die diese Doppel DVD präsentiert, erstrahlt hier in ihrer geballten Schönheit. Mehr ansehen

Eloy (2017/2019)
Auf den Spuren von Jeanne D’Arc. Mit Eloy ins Mittelalter
Frank Bornemann ist ein Verrückter, im besten Wortsinn. Wenn er ein Projekt angeht, dann mit voller Überzeugung. Der Eloy Mastermind ging schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Jeanne d’Arc schwanger, 2017 hat er es mit einem Gutteil seiner alten Mitstreiter unter dem alten Bandnamen Eloy unter dem Titel „The Vision, The Sword & The Pyre“ veröffentlicht – den ersten Teil, 2019 folgte der zweite. Weil ich aus früheren Telefoninterviewes wusste, dass Frank auf jede Frage eine etwa 90minätige Antwoirt gibt, beschloss ich: Ab jetzt fährste hin, wenn Du mit ihm reden willst. Und so geschah es. Man traf sich im Studio, Frank, seine Gattin und der Hund empfingen mit Kaffee und Kuchen und es begann jeweils eine kombinierte exklusive Abhör- und Interview-Session. Daraus wurden die nun folgenden beiden Geschichten, veröffentlicht 2017 und 2019 im ROCKS Magazin.
Foto Credit: Kate Cymner

Engler, Hartmut (2005)
Just A Singer … aber was für einer!
„Just a Singer“. Hartmut Engler in der Festhalle, Karlsuhe-Durlach, 10.4.2005
Anmerkung: Das Foto entstammt einem PUR-Konzert aus dem Jahr 2009
Hartmut Engler hat für seine Fans jetzt eine einleuchtende Erklärung, warum er unbedingt mal Englisch singen wollte: Weil das Wort „baby“ auf deutsch so furchtbar machomäßig rüberkommt. Auf Englisch nicht, und schon hebt ein Song mit ganz vielen „Babys“ an. Was soll man drumrumreden. Die Fremdsprache steht dem Pur-Sänger gut, weil er sie richtig singt. Phrasierung, Intonation, alles das stimmt. Handwerkszeug eben, aber mehr als das: Er macht aus den Songs, die andere geschrieben haben, Gefühlsware.Mehr ansehen

Epitaph
Fire From The Soul
MIG Music / VÖ: 18.3.2016
Solides aus dem Norden
Warum beginnt dieses Album mit einem so abschreckenden Bubblegum-Poprock-Song (›Nightmare‹) inklusive Händeklatschen und Lala-Refrain? Allein die Band wird es wissen. Alles was danach kommt, ist von bemerkenswerter Qualität. Meistens eingängig, mit ein paar progressiven Schlenkern, manchmal etwas klischeehaft hinkomponiert, aber nie banal und schon gar nie langweilig. ›The Way It Used To Be‹ ist eine Gute Laune-Hymne mit ansprechendem Chor, ›Fighting In The Street‹ ist nicht der einzige Song, der an die Doppel-Lead-Gitarren-Glanztaten früher Jahre erinnert: Der eigenen und der von Wishbone Ash. Richtig rund wird es, wenn sie keltische Folk-Einsprengsel inklusive Fiddle-Töne in die Musik lassen. ›No One Can Save Me‹ hat genau das und einen hymnischen Helden-Chor und ein paar keltische Folkelemente. ›Fire from The Soul‹ ist schon fast eine kleine Suite und bietet in neun Minuten alles, was die Epitaph-Band des Jahres 2016 an Ideen hineinpacken kann. Es empfiehlt sich, das Testhören damit statt mit ›Nightmare‹ zu beginnen.
7 1/2 / 10

Epitaph
Danger Man
MIG Music / VÖ: 30.3.2012. Originalveröffentlichung 1982
Nach dem Zerfall der Besetzung mit Heinz Glass an der Gitarre und Fritz Randow am Schlagzeug (der wieder zu Eloy zurückkehrt) reaktiviert Epitaph -Gründer Cliff Jackson die Besetzung mit Gitarrist Klaus Walz, Bernie Kolbe am Bass und Norbert Lehmann am Schlagzeug. Das Originalcover zeigt eine nietenbewehrte Faust, die Metal suggeriert, die Wiederveröffentlichung versteckt es gnädig en miniature im Booklet. Mehr ansehen

Etheridge, Melissa
Memphis Rock And Soul
Universal / VÖ: 7.10.2016
Back To The Roots
Melissa Etheridge wllte zurück zu den schwarzen Wurzeln der Musik, die sie schon als Kind unter dem Etikett ›Race Music‹ fasziniert hatte. So wie diese Künstler wollte sie singen. Sänger und Sängerinnen, die Spuren in Etheridges Gesangsstil hinterlassen haben, auch wenn ihre Musik bislang von ihren Fans eher als genuin weiß wahrgenommen wurde. Und so hält die Überraschung darüber nur kurz an, wie natürlich und scheinbar mühelos sie sich Songs des Stax-Labels angeeignet hat. Sam & Daves ›Hold On I’m Coming‹ vermählt die gitarrenbefeuerte Breitbeinigkeit, die man von ihr kennt, mit einem fulminanten Bläsersatz und einer ausdrucksstarken Gesangs-Performance, die die Erregteit der Vorlage nicht kopiert, sonder neu interpretiert. Johnnie Taylors ›Who’s making Love‹ besticht durch rhythmische Eindringlichkeit und die raffiniert gesetzten Bläser, während sie Otis Reddings. ›I’ve Been Loving You Too Long‹ mit Inbrunst vorm Abgleiten aufs Plüschsofa bewahrt und John Mayer als Gast ›Rock Me Baby‹ mit einem drahtigen Gitarrensolo veredelt. Die Produktion von Boo Mirchell ist kraftvoll, aber nicht überlebensgroß. Dass unter den 12 Stücken auch einige eher obskure, vergessene sind, ist ein zusätzliches Verdienst der Künstlerin, die damit erklärtermaßen ihr Publikum zum Entdecken der Originale animieren will.
8 ½/10

Europe
Last Look At Eden
Ear Music/Edel / VÖ: 9.9.2009
Es ist schon aller Ehren wert, dass die einstigen Könige des europäischen Haarspray Rock nach langer Sendepause im 21. Jahrhundert wieder zusammengefunden haben. Genauso ehrenhaft, dass sie auf den Studioalben nach dem Neustart mit modernisiertem, gitarrenlastigerem Sound so etwas wie „erwachsene“ Rockmusik versucht haben.Mehr ansehen