Sweet: Gar nicht mal so süß (2012)

Sweet: Gar nicht mal so süß (2012)

Von Bubblegum bis Metal

Die Story erschien erstmals 2012 im ROCKS

 

Für die einen waren The Sweet grell geschminkte Bubblegum-Poser, die musikalisch nicht viel draufhatten und als willfährige Marionetten des Songschreiberduos Chinn & Chapman vergängliches Radiofutter am Fließband raushauten. Die anderen drehten ihre Singles um und kauften die Langspielplatten, denn da tat sich eine musikalische Welt zwischen Deep Purple und Led Zeppelin auf. Swett Gitarrist Andy Scott hält Rückschau auf die beiden Seiten der Medaille

 

„Ich habe uns immer beschrieben als Kreuzung aus Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich und Led Zeppelin“ schmunzelt Andy Scott. Soviel zur Kurzfassung, damit schalten wir um zur Langfassung. Sommer 1970: Die Band Sweet – damals bestehend aus dem Sänger Brian Connolly, Bassist Steve Priest, Drummer Mick Tucker und Gitarrist Mick Stewart ist mit ihrem Latein am Ende: Ihre bisherigen Singles haben nicht den erhofften Durchbruch gebracht, Gitarrist Stewart wirft das Handtuch. In diesem Moment treten zwei aufstrebende junge Songschreiber auf den Plan: Nicky Chinn und Michael Chapman. Phil Wainman, Produzent der erfolglosen Singles, arrangiert ein Treffen, zur gleichen Zeit wird Andy Scott der neue Gitarrist der Band. Der erinnert sich: »Wainman hörte in Brians Stimme ein kommerzielles Potential. Ich glaube nicht, dass er in ihm einen Superstar sah, sondern eher eine Stimme, die man formen konnte. Er war nicht der Typ wie Robert Plant, der sagt: So singe ich, du kannst es mögen, oder es sein lassen«.Mehr ansehen

Sylvan, Nad

Sylvan, Nad

The Bride said No

Inside Out Music / VÖ 26.5.2017

Gepflegte Langeweile

Eine lange Liste herausragender Gastmusiker macht noch kein brillantes Album. Nad Sylvans ambitioniertes Werk (der zweite Teil der Vampirate-Trilogie) beschäftigt unter anderem Steve Hackett, Guthrie Gowan, Roine Stolt, Tony Levin und Nick D’Virgilio. Hochfahrende Fanfaren, kantige Riffblöcke gibt es da zu Beginn. Chöre, Dramatik, bemühte Tiefe. Mehr ansehen

Sylvan, Nad

Sylvan, Nad

Courting The Widow

Inside Out / VÖ: 16.10.2015

Mit vollen Segeln in die Düsternis

Nach seiner überzeugenden Einführung in den Prog-Olymp als Sänger von Steve Hacketts Genesis-Nostalgie-Trips kann Nad Sylvan für sein erstes Soloalbum seit 2003 auf eine erlesene Gästeschar von Hackett und Roine Stolt über Bassist Nick Beggs bis hin zu den Trommlern Nick D’Virgilio und Doane Perry zurückgreifen. Die setzen diesem Album zwar einige zusätzliche Glanzpunkte auf, aber das Entscheidende sind diese gelungenen Kompositionen, deren Protagonist zum guten Teil die rätselhafte, finstere Figur des „Vampirate“ ist. Mehr ansehen

Synaesthesia

Synaesthesia

Synaesthesia

Giant Electric Pea / VÖ: 27.1.2014

Die Welt schön gefrickelt

Hinter Synaesthesia steckt der 20jährige Multi-Instrumentalist Adam Warne, der komponiert und bis auf die Gitarrenparts alle Instrumente selbst gespielt hat. Drei Jahre hat es vom ersten Demo bis zum fertigen Produkt gedauert, das IQ-Gitarrist Mike Holmes produziert hat. Mehr ansehen

Tangent, The

Tangent, The

The Slow Rust of Forgotten Machinery

Inside Out / VÖ: 7.7.2017

Es ist bereits das neunte Album der höchst produktiven Band um den Keyboarder, Komponisten und Sänger Andy Tillison. Der jenseits seiner musikalisch hochkomplexen Kunst eine politische Botschaft hat. Den verantwortungslose nationalistische Politiker, die Boulevardpresse und das Idiotenfernsehen beschäftigen. Mehr ansehen

Tangent, The

Tangent, The

A Spark In The Aether. The Music That Died Alone – Volume Two

Inside Out / VÖ: 17.4.2015

Für das neunte Album dieser immer wieder neu bestzten Band hat Multi-Instrumentalist Andy Tillison ein hochkarätige Mannschaft zusammengetrommelt: Mit Jonas Reingold (Bass), Theo Travis (Saxofon und Flöte), Luke Machin (Gitarre) und Morgan Ågren (Schlagzeug) hat er eine für Tangent-Verhältnisse leicht zugängliche Scheibe geschaffenMehr ansehen

Tarja

Tarja

My Winterstorm

Universal / VÖ: 19.11.2007

Es klingt wie ein Konzeptalbum und es ist doch keines. Es ist keine Filmmusik und klingt doch danach: Tarja Turunen, die ehemalige Sängerin von Nightwish, hat ihr erstes eigenes Album vorgelegt, auf dem nichts zu hören ist, was man erwartet hätte.Mehr ansehen

Tarja (2011)

Tarja (2011)

Wallungen auf stählernem Fundament

Tarja in der Festhalle Durlach, Karlsruhe, 7.5.2011

Ist es der Muezzin, der da ruft? Kann sein. ist es die Gitarre, die ihre Innereien herauswürgt? Oh, aber sicher. Im Bunde mit ihren Brüdern schwellende Keyboardburg und donnerndes Schlagzeugraumschiff plus finsteres Stakkato-Cello findet sich so ein treffliches Königreich, durch das die Herrscherin Tarja mit gebieterischem Schritt, schwarzem Gewand und hochfahrender Gesangstechnik untadelig einherwallt. Mit „Dark Star“ sind Tarja und ihre Mannen in der fast ausverkauften Durlacher Festhalle auf Betriebstemperatur: eine archetypische Nummern des Repertoires der finnischen Opernmetal-Diva. Mehr ansehen

Tarja: Die Eiskönigin (2007)

Tarja: Die Eiskönigin (2007)

Kleine Frau mit Riesenstimme

Ich weiss nicht, warum, aber ich hatte eine skandinavische Walküre mit festem Schuhwerk und dämonischer Ausstrahlung erwartet, als ich Tarja Turunen in einem  kleine Hotel in der Karlsruher Karlstraße zum Interview traf, damals – 2007. Angetroffen habe ich eine mit blossem Auge kaum sichtbare, fast schon schüchterne Frau. Sehr sympathisch, und auf mich wirkte sie irgendwie sogar etwas unsicher. So, als wolle sie ständig fragen: „Meinst Du, ich schaffe das, mit meiner Solokarriere?“ Hat sie es geschafft? Ich habe sie etwas aus den Augen verloren. Das jedenfalls stand damals in den BNN:

Tarja Turunen mit erster eigener CD „Winterstorm“

In diesem Fall trügt der erste Eindruck nicht: Schon das Cover signalisiert: Ganz großes Kino, Tarja Turunen sturmumtost. Das Cover sendet ein zweites Signal in seiner ganzen opernhaften Dramatik, und dieses Signal transportiert die Botschaft: „Vorsicht Konzeptalbum“. Mehr ansehen

Tarot (2020)

Tarot (2020)

Nochmal abrocken wie damals

Die wiedererstandene Ettlinger Band Tarot will es nochmal wissen.

Notiz: ich fand das eine tolle Story, weil ich selbst etwas Ähnliches mit meiner  Band Purple Haze erlebt hatte. Wenn gereifte Herren sich nach Jahren wieder zusammenraufen und die Chemie immer noch (oder wieder) stimmt, das ist allemal berichtenswert…. und auch einfach schön. Der Artikel erschien in der Ettlinger Ausgabe der Badischen Neuesten Nachrichten Anfang August 2020.

Es war einmal eine Hardrockband aus Ettlingen. Gegründet 1989 als „Post Grunge-Rockband“ – so ihre eigene Einschätzung, bespielte das Quintett damals alle angesagten Auftrittsorte: „Von Ettlingen über Malsch bis Rüppurr haben wir so ziemlich alles beschallt, was es an Schulfestivals gab“, erzählt Sänger Thorsten Gormanns. Tarot heisst die Band, die sich 1993 auflöste – und 2016 wieder zusammenfand. Aber der eigentliche Neustart kam erst im vergangenen Jahr: Im März erschien ihr Album, mit den Songs von damals, die sie nun endlich „richtig“ produziert hatten.Mehr ansehen