3.10.2020 Wahn und Einheit. Erinnerungen 1990 ff.

3.10.2020 Wahn und Einheit. Erinnerungen 1990 ff.

Zwei Dinge fallen mir spontan zum „Tag der deutschen Einheit“, zwei Interviews, die ich in den darauffolgenden folgenden Jahren – weiss nicht mehr in welchen, – zum Jahrestag dieses Ereignisses führte, damals bei der Welle Fidelitas. Da war zum einen ein Telefonat mit Günter Schabowski. Man erinnert sich: der Mann, der die Maueröffnung von einem Zettel verlesen hatte. Der arbeitete von 1992 bis 1999 bei einer Wochenzeituung in Fulda. Ich suchte die Telefonnummer raus, fragte nach Herrn Schabowski, der war auch gleich dran und ich frug ganz frech, ob er mir das nochmal erklären könnte, vor ein paar Jahren, das mit dem Zettel.Mehr ansehen

25.9.2020 Cancel Kaltschale

25.9.2020 Cancel Kaltschale

Mir hat geträumt, ich wäre gecancelt

von einem bösartigen, linksgrünen Mob

Da wär ich am Ziel, von den Medien umschwänzelt

und kriegte vom Feuilleton ganz viel Lob.

Sie würden mich betten auf Samt und auf Seide,

Sie würden mich laden in Funk und TV

Lanz würde mich fragen, ob ich gar sehr leide

ich dürfte schluchzen: „Ja, so ist es, genau.“

Vor Millionen von Menschen würde ich klagen

die Presse wäre voll mit meinen Nöten

„Man darf ja hier seine Meinung nicht sagen!“

und täglich vermehrten sich meine Moneten.

„Sie werden bestimmt doch täglich bedroht?“

„Die Antifa steht seit gestern vorm Haus?“

„Linksgrün versifft, alle Sitten verroht!“

Da – huch: ein Geräusch? Ach, das war nur ne Maus!

Und doch kommt ein Anruf der Aufreger-Presse

„Wir hören, ihr Leben ist in Gefahr?“

„Ja sicher, fast hätte die Maus mich gefressen!“

„Für uns Seite eins, für Sie Honorar!“

Ich glaub, ich möcht‘ wirklich gecancelt sein,

So lässt sich‘s leben wie die Made im Speck.

Mein neues Geschäftsmodell, klein aber fein:

Ab jetzt schreib ich dumpfen, rassistischen Dreck!

19.9.2020 Hos‘ verschisse, Jack‘ verkack.

19.9.2020 Hos‘ verschisse, Jack‘ verkack.

Fotos Copyright: Nora Zimmer

Gestern abend auf dem Festplatz in der Karlsruher Heidenstückersiedlung: Open Air Lesung mit Musik – „Viel Lärm um Alles“ – diesmal mit weniger Lärm. Dr. Jochen Amadeus Schmidt, Paule Popstar Lochner und meine Fettleibigkeit gastierten bei unseren Freunden vom Verein der Siedler und Eigenheimer, und es war total lustig, die Menschen hörten zu, den Worten wie der Musik. Und die Musik erlebte eine Weltprmiere: „Hos verschisse, Jack verkack“ beschreibt authentisch und in eindringlichen Bildern dem Läbän in der sibirischen Provinz, wo ist nur zu ertrage mi Wodka….. Mehr ansehen

10.8.2020 Wind und Wetter….

10.8.2020 Wind und Wetter….

… in zünftiger Maskerade trotzend, setzte dieses ältere Ehepaar seinen aufopferungsvollen Ausritt über den Starnberger See fort.

 

14.5.2020 Wo sind die Türme jetzt?

14.5.2020 Wo sind die Türme jetzt?

Gestern abend um 19.00 kam es zu einer konspirativen Versammlung (unter Wahrung aller Hygienevorschriften) gegenüber dem AKW Philippsburg. Fünf offensichtlich verwirrte Mitglieder der geriatrischen Rockband Purple Haze, die in den 70er- und 80er Jahren in der Heidelberger und Karlsruher Region weltberühmt war, trafen sich aus unerfindlichen Grümden, um finstere Fotos mit unklarer Aussage zu machen, die der Redaktion dieser Facebook-Seite zugespielt wurden. Schon gegen 19.30 löste sich die Versammlung auf. Kuze Zeit später, heute morgen um 6.06 Uhr, sanken die Kühltürme wie von Zauberhand gesprengt in sich zusammen. Besteht ein Zusammenhang? Waren es diese Gestalten, die schon damals das Kraftwerk wegsingen wollten? Fragen sie ihren WIRROLOGEN!Mehr ansehen

13.2.2020 Hilfe, meine erste Titelgeschichte! WHOOSH!

13.2.2020 Hilfe, meine erste Titelgeschichte! WHOOSH!

Jetzt schreibe ich schon seit 12 Jahren für das famose ROCKS Magazin, aber in diesem Heft  habe ich es mit meiner Geschichte tatsächchlich mal auf den Titel geschafft. Satte zehn Seiten lang ist das Ding über das neue Deep Purple Album „Whoosh!“ geworden, also quasi schon fast eine Doktorarbeit.  Mehr ansehen

10.2.2020 Sumpfsinn am Waldesrand 2

Das ZEIT-Magazin, das Abklingbecken für den Müll der Werbung abschlagenden Mode-Industrie, bringt in seiner aktuellen Ausgabe eine Fotostrecke über die „Popmusikerin“ Dua Lipa. Illustriert wird das Interview mit einer Anzahl großformatiger Bilder, die dann beispielsweise so betextet sind: „Ich habe Hoffnung, weil ich die jüngere Generation beobachte.“ Unterzeile: „Rückenfreier Strickpullover und Strick-Shorts von Salvatore Farragamo, Nylonhose von Off-White.“

9.2.2020 Sind Gitarrensoli sexistisch?

9.2.2020 Sind Gitarrensoli sexistisch?

Auch eine Art Rezension von Maik Brüggemeyers „Pop. Eine Gebrauchsanweisung – Der Rolling-Stone-Redakteur über alle großen Fragen der Popgeschichte“

Kürzlich wurde mir die unangenehme Aufgabe zugeteilt, mich rezensierend dem neuesten Werk eines sogenannten Poptheoretikers widmen zu dürfen, und dummerweise beschied ich das Ansinnen des Chefredakteurs, eben jenes zu tun, nicht abschlägig. Dummerweise deshalb, weil mir schwante, dass es zwischen den Ansichten des Autors und meiner Wahrnehmung der Welt doch erhebliche Differenzen geben könnte. Anders gesagt: ich fürchtete, ich könne der Versuchung nur schwer widerstehen, das Werk vorsätzlich in Bausch und Bogen zu verdammen. So etwas tue ich nicht, auch eine Medienhure hat einen Ehrenkodex. Aber für die genannte Befürchtung gibt es Gründe. Mehr ansehen

8.2.2020 Stumpfsinn am Waldesrand 1

„Wüten wider die Kulturindustrie: Algiers vertonen ein wimmelndes Verweisfeld aus Poststrukturalismus, Proust und „Breaking Bad“.

Steht im Rolling Stone vom Februar 2020. Echt.

6.2.2020 Das Lesen ist des Autors Lust

6.2.2020 Das Lesen ist des Autors Lust

Sorry, es hat lange gedauert bis hier wieder etwas zum Erliegen kam, aber nun ist der feste Vorsatz: Für diese Homepage wird eine Pflegekraft eingestellt, nämlich ich selbst. Bevor dieser (dieses? Ich habe keine Ahnung von sowas, muss mal Influenza fragen) Blog nun von Geistesblitzen überquillt, erstmal das Geschäftliche: Harald Schwiers hatte noch zu Jahresbeginn im KURIER einen Lobhudelei aufs Büchlein abgesetzt, die hier dokumentiert sei. Nach und nach haben einigen Buchhandlungen Interesse gezeigt, „Viel Lärm um Alles“ ist jetzt in der Region ganz gut vertreten, und es wird im März und April insgesamt vier ganz unterschiedliche Lesungen geben, an ganz unterschiedlichen Orten. Termine und mehr Informationen dazu gibt es unter der Rubrik „Veranstaltungen“. Für alle, die noch ein bisschen Hintergrund wollen, sei ein Klick auf folgenden Link empfohlen:

www.youtube.com/watch?v=dRqzmd3LOYY

Wer also zwei merkwürdig geformte Herren in einem wirren, aber durchaus unterhaltsamen Dialog über ein obskures Buch sehen mag, der schaue sich die 25 Minuten kompakt zusammengeschnittene Martin Wacker Show vom 26. Januar an: Es war eine sehr lustige und durchaus anregende halbe Plauderstunde, die ich mit meinem alten Kollegen Martin Wacker (über zehn Jahre gemeinsame Arbeit beim Radio) in der Show herumhüpfen durfte. Klar ist das Format einer typischen Radio-Sonntags-Show einengend und furchtbar hektisch, aber Martin schaffte es tatsächlich, so auf den Punkt zu fragen, dass ich alter Schwätzer und Leute-an-die-Wand-Redner in geraffter Form alles unterbringen konnte, was ich loswerden wollte. Und schließlich konnte ich ihn auch überzeugen, dass nicht alles, was nach Verriss klingt, eine Verriss ist. Stichwort: Milde Ironie. Aber die verstehen offenbar immer weniger Leute. Auch dazu später mal mehr an dieser Stelle.

Die CD-Release-Party unserer kleinen Spaßkapelle Paule Popstar & The Burning Elephants am 20. Dezember war ein bemerkenswerter Erfolg! Fast 150 Menschen kamen, um mit uns zu feiern. Alles zu dem, was die Band so treibt, findet Ihr aktuell unter https://de-de.facebook.com/PaulepopstarBurningElephants