Deep Purple – Die Interviews. Produzent Bob Ezrin (2020)

Deep Purple – Die Interviews. Produzent Bob Ezrin (2020)

Bob Ezrin hat zum dritten Mal ein Deep Purple Album produziert. Der Mann, der Pink Floyds Jahrhundertwerk „The Wall“ gemacht hat, der verantwortlich ist für den Sound zahlreicher Alben von Alice Cooper und Kiss, hat 2012 zum ersten Mal bei Now What!? den Deep Purple-Sound geprägt. Mit Infinite und Whoosh! hat er diesen Sound – der aus dem Zusammenspiel der Band heraus entwickelt wurde – weiter verfeinert. Er wollte und will die Band so haben, wie er sie auf der Bühne erlebt hat. Er lässt sie alle Tracks zusammen aufnehmen, meist reichen einer oder zwei Durchläufe, danach kommen ein Paar Overdubs und Gesang dazu. Ezrin will, dass sich die Musiker gegenseitig beim Spielen anfeuern und heiß machen. Am 20. Januar 2020 hatte ich zum zweiten Mal Gelegenheit, mit ihm über seine Arbeit mit der Band zu sprechen. Es war mir eine Ehre. And as usual, it was a great pleasure…

Was war der Unterschied zwischen den Sessions für Infinite und denen für Whoosh?

Bei Infinite hatten sie ein paar Writing Sessions hinter sich, bevor sie nach Nashville kamen, und dann nahmen wir die besten Teile. Diesmal arbeiteten wir einige Sachen im Probestudio in Nashville aus, und daraus wurden einige der besten Songs für das Album.

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Deep Purple „Now What!?“ oder: Das Wunder von Nashville (2013)

Deep Purple „Now What!?“ oder: Das Wunder von Nashville (2013)

Erschienen im ROCKS Magazin, 2013

Deep Purple melden sich nach acht Jahren Studio-Abstineinz mit Now what?! Das Album ist ein musikalischer Triumph. Voller einfallsreicher Riffs, großer Melodien, und der Energie der Deep-Purple-Konzerte. Produzent Bob Ezrin hat die Band so aufgenommen, wie sie noch nie klang: ganz groß.Mehr ansehen

Deep Purple (2014) Ian Paice über das Jon Lord Tribute-Konzert

Deep Purple (2014) Ian Paice über das Jon Lord Tribute-Konzert

„Die Atmosphäre war elektrisch aufgeladen“

Erstveröffentlichung in ROCKS, 2014

Bemerkenswerte Aktivitäten werden aus dem Deep Purple Trainingslager gemeldet: Die ersten Sessions für den Now What-Nachfolger sind gelaufen, Anfang 2015 sollen Songs aus den Ideeen werden. Unterdessen spricht Drummer Ian Paice, über den Gig seines Lebens beim „Celebrating Jon Lord“ Konzert in der Royal Albert Hall und die neuentdeckte Lust an der Studioarbeit. „Die Atmosphäre war elektrisch aufgeladen, es war ein Abend der Freude, in den sich natürlich auch Trauer mischte, weil wir einen Bruder verloren hatten. Als wir von der Bühne kamen und mit ein paar Leuten einen Drink an der Bar nahmen… da kriegten wir vor allem mit, dass sie immer noch eine Gänsehaut hatten“ beschreibt Ian Paice die Stimmung am Abend des 4. April dieses Jahres. Des Abends, an dem sich Musikerkollegen und Freunde von Jon Lord auf der Bühne der Royal Albert Hall trafen, um das Lebenswerk des Komponisten und Rockmusikers Lord zu feiern. Neben der aktuellen Deep Purple Besetzung waren unter anderen Glenn Hughes, Phil Campbell (The Temperance Movement), Paul Weller, Bruce Dickinson und Rick Wakeman beteilgt, für die Orchesterparts war Dirigent Paul Mann zuständig, der schon bei der Neuauflage von Lords Concerto For Group And Orchestra 1999 am Pult gestanden hatte.Mehr ansehen

DEEP PURPLE- Die Interviews: Ian Paice (2020)

DEEP PURPLE- Die Interviews: Ian Paice (2020)

Ian Paice war der zweite Ian, den ich am 20. Januar 2020 für das fabulöse ROCKS zum neuen Deep Purple Album „Whoosh!“ interviewte. Natürlich auch „nur“ am Telefon, aber ihn hatte ich als einzigen der Herren schon zweimal „leibhaftig“ getroffen, insofern kannten wir uns ein bisschen. Bei unserem zweiten Treffen im Jahr 2017 in Bayrischen Hof in München hatte ich ihm gesagt, dass ich Deep Purple für „die lauteste Jazzband der Welt“ hielte. Und Monate später zitierte er mich als „a german journalist“ in einem Interview in der englischen Fachpresse – eben mit dieser Äusserung. Da wurde ich doch ein bisschen rot! Anyway, hier nun unser Gespräch von 2020, fast im Wortlaut.

Nachdem ja nun die Long Goodbye-Tour gelaufen war, waren einige doch überrascht, dass Infinite, das Album von 2017, nun doch nicht das Finale war. Wie kam es denn nun zum 21. Sudioalbum von Deep Purple?

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Deep Purple: Das Coversong-Verbrechen (2021)

Deep Purple: Das Coversong-Verbrechen (2021)

Als wären sie zusammen im Studio gewesen

Foto-Copyright: earMUSIC

Deep Purple bezichtigen sich tatsächlich, kriminell geworden zu sein. Zumindest deutet das der Albumtitel Turning To Crime(frei übersetzt in die Kriminalität abgleiten) an. Das Verbrechen, das sie sich selbst zur Last legen, ist ein Cover-Album. Da darf der Fan schon mal skeptisch sein. Aber was für ein Album das geworden ist: Ohne Scheuklappen arbeitet sich die Band durch ein Repertoire, dessen Originale bis in die 50er-Jahre zurückreichen. ich habe Ian Paice und Don Airey am 11. Oktober 2021 in Oberhausen getroffen. Das haben sie mir erzählt….

Als bekannt wurde, dass ihr ein Cover-Album aufgenommen habt, konnte man die ersten enttäuschten bis entsetzten Kommentare auf den einschlägigen Fanseiten im Netz lesen. Habt ihr diese Reaktionen mit dem Album-Titel Committed To Crime vorweggenommen beziehungsweise vorausgesehen – dass man Euch eines Verbrechens beschuldigen würde?

Ian Paice: Du hast es genau durchschaut. Wir wollten sowas sagen, bevor sie es taten. Es ist ein Vorstrafenregister, genau. Da wollten wir schneller sein. Aber se klang auch einfach wie ein guter Albumtitel – wir sind damit sehr zufrieden.Mehr ansehen

Die Seilschaft (2021) Im Geist von Gerhard Gundermann

Die Seilschaft (2021) Im Geist von Gerhard Gundermann

Die Seilschaft und ihr Album „Dein Paket“. Ein Gespräch mit Michael Nass.

Bandfotos: Copyright Die Seilschaft Live-Foto: Copyright Dominik Balkow.

1992 war es, als der Liedermacher Gerhard Gundermann begann, mit einer Band aufzutreten. Die Seilschaft machte seine Lieder zu kraftvollen Rocksongs und verschaffte ihm vor allem im Osten Deutschlands bis zu seinem plötzlichen Tod 1998 eine treue Fangemeinde. Gundermann & Seilschaft spielten unzählige Konzerte, auch im Vorprogramm von Joan Baez und Bob Dylan und wurden ausgezeichnet mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Im Westen blieb die Band allerdings eher ein Geheimtipp. Das beginnt sich seit 2018 durch den preisgekrönten Film „Gundermann“ von Andres Dresen zu ändern. Die Musiker hatten schon 2008 erstmals wieder bei einem Gedenkkonzert in der Berliner Columbiahalle gemeinsam auf der Bühne gestanden. Jetzt ist „Dein Paket“, das erste Album mit neuen, eigenen Songs erschienen. Ein Album, dessen Musik sich zwischen Rock und Folk, zwischen kraftvollen Mutmacher-Nummern und verhaltener Melancholie bewegt. Die Texte fangen Momentaufnahmen und Stimmungen ein. In den besten Momenten erzählen sie eine Geschichte, für die andere einen Roman geschrieben hätten. Mehr ansehen

Dorfcombo (2019)

Dorfcombo (2019)

„Abrocken, wenn’s schee macht!“: Die Dorfcombo ist wieder da!

Foto-Copyright „historisches Foto“, Pressebild und Autogrammkarte von 1991: Marion Zappe

Man schreibt das Jahr 1985. Die ganze Welt ist verseucht von schrecklichem Synthesizergedöns á la Depeche Mode oder sonstigem Popperkram. Gitarren und echte Bläser kennt niemand mehr. Wirklich? Nein, die kleine Stadt Rheinstetten leistet erbitterten Widerstand. Ihre Waffe heisst Dorfcombo, eine trotzige Chaostruppe, für die deren erdige Musik Blues und Rock’n’Roll der Massstab aller Dinge ist. 1993 gewinnt sie den SWF 3 Wettbewerb mit „Es ist immer einer besser“. Es folgen Fernsehauftritte, das erste Video, 13 Wochen Top Ten in der SWF 3-Hitline, ein Plattenvertrag, bundesweite Tourneen mit insgesamt an die tausend Konzerten bis 2005. Dann ist zunächst einmal Schluss. „Das schließt aber nicht aus, dass wir uns in ein paar Jahren mal wieder zu Reunion-Auftritten treffen“, sagt Sänger Ralf Maurer alias Fummel damals. Mehr ansehen

Eloy (2017/2019)

Eloy (2017/2019)

Auf den Spuren von Jeanne D’Arc. Mit Eloy ins Mittelalter

Frank Bornemann ist ein Verrückter, im besten Wortsinn. Wenn er ein Projekt angeht, dann mit voller Überzeugung. Der Eloy Mastermind ging schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Jeanne d’Arc schwanger, 2017 hat er es mit einem Gutteil seiner alten Mitstreiter unter dem alten Bandnamen Eloy unter dem Titel „The Vision, The Sword & The Pyre“ veröffentlicht – den ersten Teil, 2019 folgte der zweite. Weil ich aus früheren Telefoninterviewes wusste, dass Frank auf jede Frage eine etwa 90minätige Antwoirt gibt, beschloss ich: Ab jetzt fährste hin, wenn Du mit ihm reden willst. Und so geschah es. Man traf sich im Studio, Frank, seine Gattin und der Hund empfingen mit Kaffee und Kuchen und es begann jeweils eine kombinierte exklusive Abhör- und Interview-Session. Daraus wurden die nun folgenden beiden Geschichten, veröffentlicht 2017 und 2019 im ROCKS Magazin.

Foto Credit: Kate Cymner

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Europe: Ein Album mit Haltung (2017)

Europe: Ein Album mit Haltung (2017)

Den Sound neu definiert mit „Walk The Earth“

Vor zwei Jahren haben Europe mit War Of Kings ein von Kritik und Fans gleichermassen hochgelobtes Album veröffentlicht, 2016 haben sie in zehn Konzerten noch einmal ihr Erfolgsalbum The Final Countdown in voller Länge abgefeiert, und nun legen sie mit Walk The Earth ihr elftes reguläres Studialbum vor, das den Europe-Sound – zumindest in Nuancen – neu definiert.

»Die Haltung, die dahintersteht, die Arbeitsweise, war bei beiden Alben ziemlich ähnlich. Ich finde allerdings, Walk The Earth ist ein bisschen mehr Abenteuer, was Aufnahmetechnik, Texte und Songwriting generell betrifft. Wir hatten viel Spaß dabei, ein bisschen mehr zu experimentieren – genauso wie wir Spaß hatten, wieder große Riffs und Melodien zu erfinden«, sagt Joey Tempest. Während War Of Kings fast durchgängig ein melodiesattes Statement für den Überlebenswillen des Genres Classic Rock war, erlaubt sich das Quintett nun wieder gelegentlich, seine schräge, düstere Seite – allerdings in vorsichtiger Dosierung – hervorzukitzeln. Mehr ansehen

Fish: Schreiben statt singen (2020)

Fish: Schreiben statt singen (2020)

Zuerst veröffentlicht im ROCKS Magazin 2020. Das Ergebnis eines – wie immer höchst anregenden – Gesprächs mit Herrn Dick. In der Vorberitung hatte ich mir eine Folge seines höchst unterhaltsamen Videoblogs „Fish On Friday“ angeschaut, und mich über den Einstieg amüsiert. Da nämlich zeigte er seinen Fans das Getränk, das er aus Sicherheitsgründen während der Aufzeichnung zu sich nahm: Erdinger Weissbier alkoholfrei. Genau die Droge, die ich  seit einigen Tagen zum Zeitpunkt des Interviews zu mir nahm. Auch darüber redeten wir, aber auch  über seine Sehnsucht nach Karlsruhe, über die Zipperlein älterer Herren – das alles steht nicht in dm Artikel. Aber wenn ich Zeit habe, kommt irgendwann das ganze Interview im Wortlaut noch auf dieser Seite….. also: hier ist der Artikel

Der lange Schotte macht Ernst: Mit dem Album Weltschmerz und der (hoffentlich) folgenden Tour beendet Fish seine Karriere als Musiker. Danach will er sich aufs Schreiben verlegen, konkrete Plöäne allerdings gibt es noch nicht. Mit dem opulenten Doppelalbum breitet er noch einmal seine Sicht auf den Zustand der Welt aus. Und die ist erwartungsgemäß melancholisch-düster.

Fotos: Copyright Kai R Joachim

 

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